Die Alte Süderelbe ist Hamburgs zweitgrößter See und ein in Hamburg einzigartiges Naturparadies. Im Gebiet der Alten Süderelbe leben diverse seltene, bedrohte und auf der roten Liste stehende Pflanzen- und Tierarten . Dazu gehören unter anderem der Eisvogel, Fisch- und Seeadler, Fledermäuse und Amphibien. Die Alte Süderelbe beginnt in Moorburg, führt weiter durch den ebenfalls bedrohten Vollhöfner (Ur)Wald bis hin zur Airbus-Landebahn am Mühlenberger Loch.
Zum Gebiet der Alten Süderelbe gehören die Naturschutzgebiete Westerweiden und Alte Süderelbe. Mit ihrem relativ sauberen Wasser werden große Teile des Obstanbaugebietes des Alten Landes bei Hitze- und Frostperioden beregnet.
Außerdem hat sie eine extrem wichtige Funktion als "Vorfluter". Dass bedeutet nichts anderes, als das ein Gebiet von Hamburg-Harburg bis Neu Wulmstorf durch die Alte Süderelbe be- und entwässert wird. Wäre sie nicht da, würden nicht nur Gräben im Alten Land austrocken, sondern bei entsprechenden Wetterlagen auch viele Keller volllaufen und Häuser dadurch vernässen.
Jetzt will der Hamburger Senat die Alte Süderelbe wieder an die Tiedeelbe anbinden. Der Grund: Die HPA kriegt die Schlickproblematik in der Tideelbe nicht in Griff und will, damit die ganz großen Pötte Hamburg auch weriterhin anlaufen können, einen Teil des Schlicks in die Alte Süderelbe umleiten. Damit würde sie die Alte Süderelbe nachhaltig zerstören.
Wir fordern deshalb:
• Keine Wiederanbindung der Alten Süderelbe an die Stromelbe
• Keine Prüfung der Wiederanbindung der Alten Süderelbe an die Stromelbe
• Den Erhalt des gewachsenen und funktionierenden Ökosystems Alte Süderelbe!
"Wir" ist das Aktionsbündnis Alte Süderelbe, zu der die Interessengemeinschaft Alte Süderelbe e.V., der Bauernverband Hamburg e.V., der TuS Finkenwerder, der Kulturkreis Finkenwerder, die Bürgervertretung Neuenfelde-Francop-Cranz, der Wasserverband Finkenwerder Süd, der Wasserverband Moorburg, der Sielverband Hohenwisch, derr Schleusenverband Francop, der Sommerdeichverband Francop, der Sommerdeichverband Vierzigstücken, der Schleusenverband Viersielen, der Sommerdeichverband Rosengarten, der Schleusenveband Neuenfelde, der Schleusenverband Niencop, der Schleusenverband Liedenkummer, der Hauptentwässerungsverband der Dritten Meile Altenlandes, die Anrainer der Alten Süderelbe und weitere Institutionen und Initiativen sowie über 28.604 Menschen, die gegen die Öffnung der Alten Süderelbe unterschrieben haben, gehören.
Auf eine Anfrage des Bürgerschaftsabgeordneten André Trepoll (CDU) bestätigte der Senat: Der Auftrag zur vertieften Prüfung einer Öffnung wurde noch für dieses Jahr beschlossen.
Unsere Antwort: Wir sind am 25.6.22 mit einem Treckerkonvoi und vielen Plakaten zum Landesparteitag der Hamburger Grünen gefahren. Und haben dort Redezeit bekommen. In nur drei Minuten brachte
Jörg Quast, Finkenwerder Bio-Obstbauer und Verbandsvorsteher des Hauptentwässerungsverbandes, unsere Forderungen auf den Punkt: „Die Alte Süderelbe ist nicht nur ein einzigartiger Naturraum, der
gesichert werden muss, sondern ist als
Wasserspeicher für die ganze Region unverzichtbar. Sie sichert als Vorfluter die Existenz von 150 Obstbaubetrieben und schützt 70.000 Menschen von Finkenwerder bis Neu Wulmstorf vor
Binnenhochwässern. Das darf nicht aufs Spiel gesetzt werden!“
Mit der Aktion auf dem Parteitag konnten immerhin zwei Erfolge erzielt werden: Umweltsenator Kerstan und die zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank haben dem Aktionsbündnis für den Spätsommer einen Vor-Ort-Termin zugesagt. Der Umweltsenator ging sogar noch einen Schritt weiter: „Ich gebe Ihnen mein Wort. Wenn es für den Obstbau nicht tragbar ist, werden wir die Alte Süderelbe nicht öffnen“.
Wir werden ihn an seine Worte erinnern!